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Akupunktur

Die chinesische Medizin geht auf den Taoismus Lao Tses (um 500 v. Chr.) zurück, der lehrte, dass jeder Aspekt des Seins von jeweils zwei gegensätzlichen, einander aber ergänzenden Aspekten bestimmt wird. So wird jedes lebendige Wesen von einer Lebensenergie – dem Qi oder Chi – durchströmt, die sich aus den Teilkräften Yin (weiblich) und Yang (männlich) zusammensetzt.

Soll der Mensch gesund bleiben, müssen Yin und Yang in einem harmonischen Verhältnis zueinander stehen. Damit ist sichergestellt, dass das Qi in seinen unsichtbaren Energiebahnen, den Meridianen, im Fluss bleibt. Krankheit wird als Ungleichgewicht der Körperkräfte und, daraus resultierend, als Störung des ungehinderten Flusses des Qi aufgefasst. Ärztliche Maßnahmen wie Akupunktur, bestimmte Ernährungsweisen, Massagen oder die Bewegungstherapie Tai Chi sollen diesen Fluss wiederherstellen.

Dazu bedient man sich meist der Akupunktur. Bei der Körperakupunktur werden feine, sterile Einwegnadeln in bestimmte Hautpunkte gestochen. Viele Akupunkturpunkte befinden sich auf den erwähnten Meridianen; häufig liegen sie aber auch in Haut- und Muskelzonen in der Nähe des jeweiligen Schmerzzentrums oder der erkrankten Organe.

Westliche Wissenschaftler erforschten die Wirkung der Akupunktur intensiv und konnten nachweisen, dass die chinesische Heilmethode bei einer Fülle von Erkrankungen hilft – oft gerade dann, wenn eine herkömmliche Behandlung erfolglos blieb. In mehreren Studien wurde eine Wirksamkeit vor allem bei Schmerzen sämtlicher Gelenke, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, der Linderung von Übelkeit und Erbrechen, der Verminderung der Schmerzempfindlichkeit oder der Förderung von Wehen nachgewiesen.

Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen wie Serotonin und körpereigener Endorphine auslöst.

Mit modernen Verfahren wie der PET (Positronen-Emissions-Tomografie) lässt sich die Wirkung der Akupunktur auf den Stoffwechsel im Gehirn eindeutig nachweisen: In jenen Hirnbereichen, die mit den stimulierten Akupunkturpunkten in Verbindung stehen, zeigt sich eine stark erhöhte Aktivität.

Augenakupunktur nach Boel
Dieses Verfahren zur Behandlung von Augenkrankheiten ist eine Kombination von Akupunkturanwendungen aus der chinesischen, japanischen, koreanischen und srilankischen Medizin. Sie wird z.B. bei der Makuladegeneration, bei grünem Star (Glaukom) sowie bei Erkrankungen des Sehnervs angewandt.

Ziel ist es, über bestimmte Akupunkturpunkte, meistens um die Hand-, Knie- und Zehengelenke herum, für das Auge wichtige Energiebahnen zu aktivieren. Angestrebt und meist auch erzielt wird eine Stabilisierung und Verbesserung der Sehfähigkeit.

Mein Zertifikat für Augenakupunktur habe ich in diversen Kursen bei Prof. John Boel persönlich erworben. Seit 2012 behandle ich in meiner Praxis Patienten mit Makuladegeneration und Glaukom (grüner Star). Bis jetzt habe ich bei fast allen diesen Patienten eine merkbare Verbesserung des Sehvermögens im Sehtest erreichen können.

Die Therapie kann bereits zerstörtes Gewebe und geschädigte Zellen nicht mehr erneuern. Ein Fortschreiten des Krankheitsprozesses kann jedoch verhindert werden. Dies ist für die meist älteren Patienten sehr wichtig, da ihnen so die Teilnahme am sozialen Leben ohne zunehmende Einschränkungen ermöglicht wird.

Keine Angst: Die Nadeln werden nicht in das Auge gestochen! Die infrage kommenden Akupunkturpunkte liegen an den Füßen, den Knien und den Hände.

Sonderformen der Akupunktur
… sind die Ohrakupunktur, bei der mit Dauernadeln (winzige Nadeln, die wie kleine Ohrstecker aussehen und mehrere Tage im Ohr bleiben) spezielle Punkte am Ohr stimuliert werden, sowie die Triggerpunktakupunktur, bei der bestimmte, für Schmerzen verantwortliche Muskelpartien mit der Nadel gereizt werden, um so für eine lokale Muskelentspannung zu sorgen.

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